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FinOps & Cloud Financial Managament

5 Quick-Wins zur
Kostenoptimierung in der Cloud

Weg in die Cloud: FinOps als Schlüssel zu Effizienz und Kosteneinsparungen für Unternehmen

Der Weg in die Cloud verspricht Effizienzvorteile, kürzere Entwicklungszeiten und mehr Sicherheit. In der Praxis sehen sich viele Unternehmen jedoch mit steigenden Kosten konfrontiert. Vor diesem Hintergrund bietet FinOps Prozesse und Werkzeuge zur Identifikation, Überwachung, Steuerung und Optimierung von Cloud-bezogenen Kosten und Ausgaben – und wirkt dabei in zweifacher Hinsicht: Kurzfristig ermöglicht es schnelle Kostensenkungen durch die Eliminierung von ‚Cloud Waste‘ oder langlaufenden Commitments. Langfristig bietet es einen umfassenden Rahmen für den Aufbau eines effektiven Cloud Financial Managements.

Unternehmen, die ihr Geschäft in die Cloud verlagern, stehen vor zahlreichen Herausforderungen: von der Auswahl des richtigen Cloud-Anbieters über die passende Migrationsstrategie bis hin zur Dimensionierung ihrer Cloud-Kapazitäten. Um die Migration zu beschleunigen, setzen viele Unternehmen immer noch auf einen Lift-and-Shift-Ansatz, bei dem bestehende Anwendungen in die Cloud migriert werden, ohne sie durch Refactoring für die Cloud-Plattform zu optimieren. Die Folge: explodierende Cloud-Kosten. Aktuellen Studien zufolge liegen die Cloud-Ausgaben bei 45 Prozent der Befragten über den ursprünglichen Planungen.[1]

Dezentralisierung der Kostenverantwortung

Ein Grund für den Kostenschock: mangelnde Transparenz und Kostenkontrolle in der veränderten IT-Landschaft: Waren IT-Budgets in der On-Premise-Welt eher statisch und planbar, sind die Preisstrukturen in der Cloud durch nutzungsabhängige Abrechnungsmodelle dynamisch und volatil. Deutlich wird dies am Übergang von monolithischen Architekturen hin zu Microservices:

Wo Unternehmen früher Software-Monolithen gekauft und mit maximaler Verfügungsgewalt über alle Run- und Change-Kosten im eigenen Rechenzentrum betrieben haben, finden sich heute Microservice-basierte Architekturen, die aus vielen einzelnen Komponenten bestehen und dezentral in der Cloud betrieben werden – sei es durch ein Team im Ausland oder durch einen externen Dienstleister, der über ein SLA eingebunden ist. Dieser erhöhte Komplexitätsgrad erfordert eine solide Governance und ein dezentrales Steuerungsmodell.

„Je kleinteiliger die IT-Architektur und je stärker sich der Betrieb auf dezentrale Strukturen & die Autonomie der Product bzw. Application Owner stützt, desto höher ist die Gefahr, dass Cloud-Kosten explodieren, wenn keine entsprechende Governance etabliert wurde.“

Dr. Manuel Audi

 

Veränderte Mechanismen durch nutzungsabhängige Preismodelle

Im Gegensatz zu gekaufter Infrastruktur sind Cloud-Kosten als wiederkehrende Servicekosten zu betrachten, die nutzungsabhängig anfallen. Langfristige Mechanismen der Cloud Serviceprovider bieten dabei die Möglichkeit, Ressourcen günstiger einzukaufen, wenn man genau weiß, welche konkreten Ressourcen langfristig und stabil benötigt werden. Die Kehrseite der Medaille: Eine derart kurzfristige und granulare dezentrale Steuerung der Kosten auf Produkt- oder Projektebene lässt sich in klassischen zentralen Kostencontrolling-Modellen nicht abbilden.

„Je mehr Einzelteile in Bewegung sind, desto weniger ist ein zentrales Team in der Lage, alles zu überblicken.“

Christian Malke

 

FinOps als Framework für ein holistisches Cloud Financial Management

Genau hier setzt FinOps an: Es liefert ein umfassendes Framework für ein effizientes Kosten- und Ressourcenmanagement in der Cloud und beschreibt die dafür notwendige Governance mit den entsprechenden Rollen, Prozessen und Tools. Im Sinne des DevOps-Ansatzes hat dies neben dem reinen Kostenmanagement auch einen starken organisatorischen Transformationsaspekt. In dieser Hinsicht bezieht sich die FinOps-Kultur auf eine Reihe von Werten, Prinzipien und Praktiken, die die gesamte Organisation durchdringen und dabei helfen sollen, einen maximalen Geschäftswert aus Cloud-Investitionen zu erzielen.

Wesentlich für den FinOps-Ansatz ist der dezentrale Charakter des Steuerungsmodells, das die Verantwortung für die Kosten dort ansiedelt, wo sie tatsächlich entstehen – nämlich auf der Ebene der Service- bzw. Application-Owner. Diese sollen durch eine starke Governance in die Lage versetzt werden, die Kosten in Abhängigkeit vom Geschäftswert ihrer Anwendung eigenverantwortlich zu steuern. Gleichzeitig stellt FinOps eine Reihe von Instrumenten und Maßnahmen zur Verfügung, um Transparenz über die laufenden Kosten zu gewinnen, Bedarfe zu identifizieren und mögliche Kostentreiber und Ineffizienzen, sog. Cloud Waste, zu eliminieren.

 

Quick-Wins für bilanzwirksame Kosteneinsparungen in der Cloud

Ein wesentlicher Treiber für Kostensteigerungen in der Cloud sind Cloud-Services, die zwar bezahlt, aber nicht produktiv genutzt werden. Gerade für Unternehmen, die mit einem Lift-and-Shift-Ansatz in die Cloud gestartet sind und noch keine FinOps-Praktiken implementiert haben, ergeben sich durch die Reduzierung von Cloud Waste und die Optimierung der Pläne erhebliche Einsparpotenziale. Die folgenden fünf schnell wirkenden Sofortmaßnahmen bieten den größten Hebel für Kosteneinsparungen in der Cloud:

  1. Rightsizing

Die durchschnittliche Auslastung der Rechenzentren liegt bei 8-15%. Überträgt man diese Überkapazitäten in die Cloud, ergeben sich enorme Einsparpotenziale durch die Redimensionierung der bereitgestellten Cloud-Ressourcen. Durch eine regelmäßige Analyse der Cloud-Nutzung und Performance-Metriken können Instanzen identifiziert werden, die nicht ausgelastet sind oder Überkapazitäten aufweisen. Eine Reduzierung dieser Instanzen auf eine angemessene Größe kann zu unmittelbaren Kosteneinsparungen führen.

  1. Reserved Instances (RIs) & Saving Plans:

Im Rahmen von Reserved Instances oder analogen Konstrukten verpflichtet sich ein Kunde, eine bestimmte Menge an Cloud-Ressourcen (z.B. virtuelle Maschinen oder Datenbanken) für einen vertraglich festgelegten Zeitraum, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung zu mieten. Als Gegenleistung bietet der Cloud-Service-Anbieter einen erheblichen Rabatt auf die regulären On-Demand-Preise, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann. Daneben können je nach Cloud Serviceprovider auch Saving Plans genutzt werden, durch die sich der Grundpreis für die On-Demand-Nutzung reduziert. Voraussetzung für beide Modelle ist die Identifizierung stabiler Arbeitslasten, die voraussichtlich über den entsprechenden Zeitraum hinweg konstant ausgeführt werden.

  1. Automated Start/Stop:

Die Implementierung einer automatisierten Abschaltung von nicht-produktiven Ressourcen, wie z. B. Entwicklungs- und Testumgebungen, ermöglicht eine bedarfsgerechtere Dimensionierung von Cloud Ressourcen. Durch die Einrichtung von Richtlinien, die Instanzen nur dann starten, wenn sie benötigt werden, und sie automatisch herunterfahren, wenn sie nicht benötigt werden, können Kosten für ungenutzte Ressourcen vermieden werden.

  1. Optimierter Datentransfer:

Cloud-Anbieter berechnen häufig Gebühren für die Datenübertragung zwischen verschiedenen Regionen und Diensten. Diese Datenübertragungskosten können minimiert werden, indem Daten komprimiert versendet werden und die Architekturen so gestaltet sind, dass die Datenübertragungen nach Möglichkeit innerhalb derselben Region oder virtuellen privaten Cloud erfolgen. Darüber hinaus können Content Delivery Networks (CDNs) eingesetzt werden, um die Datenübertragungskosten für die Bereitstellung von Inhalten an Endnutzer zu senken.

  1. Verwendung von Spot Instanzen bzw. preemtible VMs:

Spot-Instanzen (AWS) oder preemptible VMs (GCP) bieten Kostenvorteile für nicht-kritische, fehlertolerante Workloads. Diese Instanzen sind deutlich günstiger als On-Demand- oder reservierte Instanzen, können aber mit kurzer Vorankündigung beendet werden. Sie eignen sich besonders für Aufgaben, die durch geeignete Architektur Unterbrechungen tolerieren können.

„Wo bisher keine Maßnahmen zur Kostenoptimierung durchgeführt wurden, lassen sich mit geringem Aufwand oft bis zu 30 Prozent der Cloud-Kosten in kurzer Zeit eliminieren.”

Christian Malke

 

Jetzt Quick Wins realisieren und Cloud-Kosten senken

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Haben Sie bereits erste Kostenoptimierungen durchgeführt und möchten eine nachhaltige Kostentransparenz und -kontrolle in Ihrer Organisation etablieren? msg advisors unterstützt Sie beim Aufbau eines umfassenden Cloud Financial Managements – von der Entwicklung einer robusten Governance-Struktur über die Implementierung geeigneter Tools zur Kosten- und Nutzungsüberwachung bis hin zur Etablierung und Befähigung der notwendigen Rollen im Unternehmen.

Autoren

Manuel Audi msg advisors Profilbild

Dr. Manuel Audi

manuel.audi@beltios.com