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Business-Ökosysteme schnell auf die Straße bringen

Mit Minimum Viable Ecosystems klein anfangen und groß rauskommen

Business-Ökosysteme bieten Unternehmen eine einzigartige Chance, ihr Geschäftsmodell sinnvoll zu erweitern und in der heutigen Geschäftswelt wettbewerbsfähig zu bleiben. Wer seinen Kunden einen echten Mehrwert bietet, gewinnt an Relevanz – und an Wert. IDC schätzt, dass Unternehmen mit einer Ökosystem-Strategie um 50 Prozent schneller wachsen, als Unternehmen ohne eine solche Strategie (Quelle: Workspan).

Doch wie baut man ein erfolgreiches Business-Ökosystem auf? Statt auf die großen Vorbilder aus der Tech-Branche zu schielen, bietet das Konzept des Minimum Viable Ecosystem (MVE) eine pragmatische und effektive Lösung. Es definiert eine Reihe von Kriterien und Rahmenbedingungen, die Unternehmen bei der Entwicklung eines tragfähigen Ökosystems unterstützen. Besonders in einem Marktumfeld, das durch hohe Dynamik und Druck gekennzeichnet ist, kann das Konzept eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Angeboten mit echter Marktrelevanz und Wachstumspotenzial spielen.

Definition: Minimum Viable Ecosystem

Ein Minimum Viable Ecosystem ist ein Ökosystem, das die folgenden Kriterien erfüllt:

  • Akteure: Das MVE ist ein einfaches Ökosystem mit drei Akteuren (zwei Unternehmen und Kunden).
  • Purpose: Die Partner im Ökosystem haben einen gemeinsamen Purpose.
  • Value Proposition: Das Ökosystem bietet mehr Wert als die Angebote der beteiligten Unternehmen zusammengenommen.
  • Kompatibilität: Die Produkte, Unternehmensphilosophien und das Mindset der beteiligten Personen passen gut zueinander.
  • Offenheit: Die Partner sind grundsätzlich offen für eine Zusammenarbeit. Für die Verbindung der Partner im Ökosystem gibt es etablierte Standards, Regeln oder (digitale) Prozesse, zum Beispiel über APIs oder SaaS.
  • Marktpotenzial: Das Ökosystem agiert in einem lukrativen, wachsenden Markt, in dem eine hohe Nachfrage nach den angebotenen Leistungen besteht.
  • Vernetztheit: Die Akteure sind im Markt, in Communities mit anderen Unternehmen und Produkten vernetzt und können so bestehende Beziehungen gut ausbauen.

Manuel Audi und Florian Weihe erläutern das Konzept im Interview genauer.

Minimum Viable Ecosystem (MVE)

Das Konzept „Minimum Viable Ecosystem“ und seine Vorteile

Das MVE-Framework bietet einen praxisnahen Ansatz für den erfolgreichen Aufbau von Business-Ökosystemen. Durch die Konzentration auf das „Minimum“ können Unternehmen flexibel agieren und schnell auf Marktentwicklungen oder neue Trends reagieren. Anders als bei großen, komplexen Ökosystemen, die einen enormen Aufwand und entsprechende Investitionen erfordern, ist es möglich, ein solches MVE in nur 12 Wochen vom ersten Konzept bis zum Launch zu führen.

Ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor ist der gemeinsame Purpose: Alle Partner im Ökosystem richten ihre Aktivitäten darauf aus, den Kunden einen echten Mehrwert zu bieten. Denn nur dort, wo eine klare Nachfrage besteht, gibt es echtes Wachstumspotenzial. Der gemeinsame Purpose hilft, diese Nachfrage zu bündeln und stellt sicher, dass alle Beteiligten am gleichen Ziel arbeiten.

MVEs sind der Ausgangspunkt für langfristigen Erfolg, nicht das Endziel. Sie ermöglichen es den Ökosystemen, im Markt Fuß zu fassen und erste Kontakte zu knüpfen.

Durch klare Rahmenbedingungen stellt das MVE-Framework sicher, dass das Ökosystem langfristig trägt und sich kontinuierlich weiterentwickeln kann. Unternehmen erhalten Orientierung und konkrete Anhaltspunkte dafür, wo sie ihre Hausaufgaben (noch) machen müssen, um Netzwerke so aufzusetzen, dass sich daraus vitale Ökosysteme entwickeln lassen.

Potenziale strukturiert erkennen und ausbauen

Um ein MVE erfolgreich aufzubauen, benötigen Unternehmen einen strukturierten Prozess, um Potenziale zu identifizieren, zu priorisieren und sinnvoll weiterzuentwickeln. Der erste Schritt ist die Suche nach Anwendungsfällen. Folgende Leitfragen können dabei helfen:

  • Welche Produkte oder Dienstleistungen können im Verbund mit Partnern einen Mehrwert bieten?
  • Gibt es Partnerschaften, die ausgebaut werden können, um den gemeinsamen Nutzen weiter zu steigern?
  • Was benötigen die Kunden der Partner und deren Kunden?

Die so identifizierten Anwendungsfälle müssen anschließend auf ihren Purpose, die Value Proposition und die vier Rahmenbedingungen geprüft werden. So lassen sich die Ansätze mit dem größten Potenzial identifizieren und gezielt weiter analysieren.

Für diesen Prozess hat BELTIOS, Teil der msg advisors, den Ecosystem Explorer entwickelt. Dieses Tool unterstützt Unternehmen dabei, potenzielle MVEs zunächst zu modellieren, um eine gemeinsame Sicht auf das MVE und seine mögliche Weiterentwicklung zu erhalten. Dann werden die Cases evaluiert, miteinander verglichen und schließlich verschiedene Szenarien simuliert, um Umsatzentwicklungen, mögliche Geschäftsbeziehungen und deren Auswirkungen auf alle Beteiligten aufzuzeigen. Dies liefert nicht nur wertvolle Erkenntnisse für den Aufbau von Minimum Viable Ecosystems, sondern hilft auch bei strategischen Entscheidungen über die eigene Positionierung und den langfristigen Ausbau des Ökosystems.

Projektvorgehen MVE

Fazit

Ein Minimum Viable Ecosystem bietet Unternehmen die Möglichkeit, schnell, flexibel und zielgerichtet ein Business-Ökosystem aufzubauen. Es schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg, indem es Partner und Kunden optimal miteinander verbindet. Die msg advisors unterstützen mit gezielten Beratungsangeboten und Tools beim strategischen Auf- und Ausbau von MVEs. Wer klein anfängt, kann groß rauskommen.

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